Zukunftsfragen zwischen Faszination und Angst
Als ich vor über 20 Jahren einen Vortrag von Matthias Horx hörte, blieb mir ein Gedanke besonders hängen: antizyklisches Handeln. Damals war ich in der Geschäftsleitung einer Familienbrauerei und die ganze Branche sprach vom Megatrend Globalisierung. Horx sagte: „Setzt auf Regionalisierung.“
Wir taten es. Statt den Großen zu folgen, füllten wir unser Bier wieder naturtrüb in der Bügelflasche ab. Erst wurden wir belächelt – dann kopiert.
Genau diese Erfahrung beschäftigt mich auch heute, wenn es um den neuen Megatrend Künstliche Intelligenz geht. Die ganze Welt redet davon. Ich bin überzeugt: Der Gegentrend dazu wird der Mensch sein.
KI zwischen Werkzeug und Akteur
Maschinen, die mit KI ausgestattet sind, sprengen alle bisherigen Standards. Sie beantworten Fragen, lösen Probleme, schreiben Texte. Das klingt praktisch – und ist es auch, wenn wir KI richtig einsetzen.
Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied:
Bisher waren Technologien Werkzeuge. Messer, Hammer, Pflug, Füller, Tastatur – sie alle waren Instrumente, die der Mensch benutzte. Mit KI wirkt es so, als hätten wir plötzlich ein Gegenüber. Ein unsichtbarer Akteur, der für uns denkt, entscheidet und schreibt.
Das ist das eigentlich Neue: Wir erleben KI nicht mehr nur als Werkzeug, sondern als eigenständigen Partner.
Die unsichtbaren Assistenten
Mein Freund Niko beschreibt in seinem Buch Die letzte Revolution der Menschheit KI als ein wachsendes System. Am Anfang wie ein Neugeborenes: klein, begrenzt, abhängig. Doch es lernt rasant und entwickelt sich exponentiell weiter.
- KI-Programme lesen, recherchieren, analysieren und vergleichen
- Sie kennen unsere Vorlieben, passen sich an und handeln vorausschauend
- Sie nehmen uns Verantwortung ab – bis wir uns auf sie verlassen
So entstehen digitale Assistenten, die unser Leben orchestrieren: vom Wecker bis zur Investment-Strategie. Praktisch, ja. Aber auch gefährlich, wenn wir uns unkritisch abhängig machen.
Die schöne neue Welt?
Stell dir vor: Dein Agent organisiert deinen Tag, sortiert deine Mails, plant deine Termine und wählt sogar dein Abendessen aus. Alles effizient, alles optimiert.
Doch jede Entscheidung, die wir abgeben, bedeutet auch: ein Stück Kontrolle verschwindet. Ein Stück Verantwortung wird ausgelagert. Und jede Aufgabe, die eine Maschine übernimmt, ist auch ein stilles Verschwinden menschlicher Tätigkeit.
Ciceros Frage bleibt aktuell: Cui bono? Wem nützt es wirklich?
Fazit: Warum der Mensch wichtiger wird
KI wird nicht verschwinden. Aber je mächtiger sie wird, desto mehr braucht es den Menschen – mit Verantwortung, Bewusstsein und innerer Stärke.
- Verantwortung übernehmen, statt alles zu delegieren
- Bewusst entscheiden, statt automatisch folgen
- Menschlichkeit leben, wo Algorithmen kalt bleiben
Denn die wahre Zukunftsfähigkeit liegt nicht in der Technik, sondern darin, wie wir als Menschen mit ihr umgehen.
Dein Feedback ist willkommen
Mich interessiert, wie du das Thema Künstliche Intelligenz siehst. Welche Chancen erkennst du? Welche Sorgen bewegen dich?
👉 Schreib mir dein Feedback – und als kleines Dankeschön erhältst du die PDF des Buches „Die letzte Revolution der Menschheit“ von meinem Freund Niko Papakostas.
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