Letztendlich hat Spiritualität immer auch mit dem Glauben zu tun und so möchte ich an dieser Stelle Worte des ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, einbringen. Gorbatschow wurde einmal gefragt: „Woran glauben Sie“ und er antwortete darauf: „Ich glaube an den Kosmos. Wir alle sind mit dem Kosmos verbunden. Schau die Sonne. Wenn sie nicht wäre, könnten wir nicht existieren. So ist die Sonne mein Gott. Für mich ist die Natur heilig. Bäume sind meine Tempel und Wälder meine Kathedralen“.
Beim Lesen dieser Zeilen wurde mir einmal mehr bewusst, dass Spiritualität sehr viel mit Natur-Verbundenheit zu tun hat und genau diese Natur-Verbundenheit stärkt nachweislich unsere Gesundheit. Denn zahlreiche Studien sagen, dass natur-verbundene Menschen glücklicher sind, sich geborgener fühlen und sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit gestärkt wird, wenn man sich viel in der Natur aufhält und bewegt.
Und waren es früher nicht auch die großen Dichter unserer Nation, die uns mit ihren Gedichten die Spiritualität und die Natur näher brachten? Wie zum Beispiel Rainer Maria Rilke oder Hermann Hesse? Hier zwei Gedichte von ihnen:
Rainer Maria Rilke: Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen:
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge zieh‘n.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
Hermann Hesse: ALLEIN
Es führen über die Erde Straßen und Wege viel,
Aber alle haben dasselbe Ziel.
Du kannst reiten und fahren, zu zweien und zu dreien...
Den letzten Schritt musst du gehen allein.
Drum ist kein Wissen, noch Können so gut,
Als dass man alles Schwere nicht alleine tut
Vielleicht sollten wir öfters unser eigenes Ego und unser eigenes Ich hintenanstellen und uns Tätigkeiten in der Natur zuwenden oder zwischendurch schöne Gedichte lesen.
Dies wünscht Dir von Herzen
Dein Berthold