Doch hat nicht jede Erfolgsgeschichte irgendwann einmal ihr Ende gefunden? Endloses Wachstum gibt es nirgendwo, weder in der Natur noch in der Wirtschaft. Wer sich die Zahlen der Bevölkerungsdichte in Europa anschaut, dem sollte schnell klar sein, dass Deutschland mit 234 Einwohnern/km² zu den Spitzenreitern der dichtbesiedelten Länder in Europa gehört, weit weg von Frankreich, Spanien, Österreich oder Griechenland . Doch will das bei uns anscheinend niemand wissen, denn hier werden weiterhin tagtäglich Flächen durch Straßen- und Radwegebau sowie den Neubau von Wohn- und Industriegebieten versiegelt. Wer sich zum Beispiel die Entwicklung des Schussentals von Ravensburg bis zum Bodensee in den letzten Jahren näher betrachtet, der frägt sich vielleicht auch, ob wir hier irgendwann eine Großstadt Friedrichshafen/Ravensburg haben.
Die Geschichte vom Frosch
Nun wissen wir alle, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist und psychologische Studien zeigen, dass er sich evolutions-theoretisch immer auf die Gegenwart ausrichtet und die Veränderungen der Zukunft unterschätzt. Ganz nach dem Motto „So schlimm wird es schon nicht werden“. Doch sollten wir uns ab und zu die Geschichte vom Frosch im Kochtopf lesen und auch wenn diese womöglich nur ein Mythos ist, so bringt sie uns das Thema Veränderungen doch recht gut rüber. In der Geschichte wird nämlich ein Frosch in kochendes Wasser geworfen, worauf er sofort herausspringt. Setzt man ihn hingegen in einen Topf mit kaltem Wasser, das man langsam zum Kochen bringt, versucht er nicht, zu flüchten, weil er die Temperaturveränderung kaum spürt. Bis es zu spät und der Frosch totgekocht ist.
Wenn es uns also nicht so gehen soll, wie dem Frosch, und wir dann irgendwann inmitten von Großstadt-Lärm anstatt im ländlichen Raum aufwachen wollen, dann sollten wir uns gegen den Flächenfraß und die Ausbeutung unserer Erde zur Wehr setzen. Oder über ein indisches Sprichwort nachdenken, das da heißt: "Wir haben diese Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern lediglich von unseren Kindern geliehen".