In meiner Funktion als Trauer-Redner begegne ich sehr vielen Menschen, die sich von der Kirche gelöst haben. Wenn ich dann allerdings die Angehörigen nach dem Glauben der Verstorbenen frage, so kommt meistens: ja, geglaubt hat er/sie schon.
Seinen Glauben zu leben, heißt auch dankbar zu sein. Und diese Dankbarkeit durfte ich über viele Jahrzehnte erleben, wenn ich mit meinem Vater und später mit meinem ältesten Sohn (siehe unten) auf dem Blutfreitag in Weingarten mit geritten bin und wir dort unseren Glauben praktiziert haben. Dankbar war ich dabei immer für die blühenden Landschaften, die feierliche Musik und dankbar dafür, dass ich Teil einer großen Gemeinschaft sein darf.
Noch eine kleine Anmerkung zu dieser Woche: jedes Jahr habe ich beim Ritt um Weingarten auf die kleine Kirche von Berg geschaut, die hoch über dem Schussental thront. Immer wieder habe ich mir vorgenommen, dort einmal hinzugehen. In dieser Woche nun durfte ich genau in dieser Kirche gemeinsam mit einem Pfarrer die Abschiedsfeier für einen Unternehmer zelebrieren (siehe Bild oben). Zu-Fall...
Einmal mehr war ich dankbar für das Erlebte. Dankbar dafür, dass ich in dieser Kapelle den Menschen Trost schenken durfte. Dankbar dass ich gemeinsam mit einem Priester diese Feier gestalten durfte und dankbar dafür, dass ich einen Glauben habe.
Und so möchte ich Dich heute dazu ermutigen, Deinen eigenen Glauben zu leben - ganz egal, an was Du glaubst. Ob Du Deinen Glauben allein in der Natur lebst oder Zeit in einer gläubigen Gemeinschaft verbringst. Sei dankbar dafür!
Ich werde dieses Jahr übrigens zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht mehr hoch zu Ross am Blutfreitag in Weingarten dabei sein, sondern mir als Zuschauer das ganze Spektakel einmal aus einer anderen Perspektive anschauen. Gelebter Glaube wird es dann dennoch sein, denn über allem steht die Dankbarkeit und die Freude für das gelebte Leben.
Hab einen schönen Feiertag und sei herzlich gegrüßt
Dein Berthold