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Die Entdeckung der Langsamkeit

Es war in den frühen 90-er Jahren, als ich das Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny las. Der 1983 erschienene Roman war damals ein Bestseller und mich sprach allein schon der Titel des Buches an. Die Geschichte handelt von dem englischen Kapitän und Polarforscher John Franklin, der wegen seiner Langsamkeit immer wieder Schwierigkeiten hatte, mit der Schnelllebigkeit seiner Zeit Schritt zu halten, aber schließlich doch aufgrund seiner Beharrlichkeit zu einem großen Entdecker wird. Schon in seiner Kindheit war John Franklin, der Protagonist des Buches, langsamer als alle anderen Kinder seiner Umgebung und er wurde somit zum Außenseiter. So durfte er beim Ballspiel mit den anderen Kindern nicht mitspielen, sondern musste stundenlang die Schnur des Ballspiels halten, während die anderen Kinder vergnügt dem Ball nachrasten. Dies bereitete ihm jedoch keine Probleme, denn er war sich sicher, dass er aufgrund seiner körperlichen Probleme geradezu prädestiniert dafür schien, die Aufgabe des Schnurhaltens zu übernehmen. Als Erwachsener wurde er Kapitän eines Polarschiffes und bei der Reise zum Nordpol erkennt er seine Langsamkeit als einen großen Vorteil. So begegnet er der vermeintlichen Schwäche der Langsamkeit mit gründlichem Lernen und entwickelt damit seine Fähigkeit zur Navigation. Seine innere Ruhe, selbst in bedrohlichen Situationen gelassen zu bleiben, rettet seiner Mannschaft zweimal das Leben. 

Mich sprach das Buch mit dem Titel "Die Entdeckung der Langsamkeit" damals an, da ich seinerzeit eine innere Unruhe verspürte, welche mit der Tatsache zusammenhing, dass ich in dieser Zeit viel „um die Ohren hatte“, wie der Volksmund es gerne nennt. Heutzutage reden wir ja gerne von Stress, wenn uns die Rahmenbedingungen unseres Lebens fast aus der Bahn werfen. Und so ist das Buch von Sten Nadolny auch heute noch aktuell, denn die Veränderungen, mit denen wir zurzeit klarkommen müssen, sind schon beachtlich. Digitalisierung, Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Inflation und vieles mehr machen uns Angst und Angst ist nicht gesund. Oder wie die indigenen Völker früher sagten: „Angst fressen Seele auf“. Überhaupt könnten wir in diesen hektischen Zeiten viel von den Urvölkern lernen, denn diese wussten, dass Schnelligkeit zu Krankheit führen kann. Dabei kommt mir eine weitere Geschichte in den Sinn. Es geht darin um einen europäischen Forscher, der für seine Himalaja-Expedition eine Gruppe indischer Träger anheuert. Der Forscher war in großer Eile und wollte schnell an sein Ziel kommen. Als er nach einer kurzen Rast die Träger aufforderte, weiterzugehen, blieben diese sitzen, schwiegen und richteten ihren Blick zu Boden. Als der Forscher sie mit scharfem Ton aufforderte weiterzugehen, sagte einer: „Wir können nicht weitergehen. Wir müssen warten, bis unsere Seelen nachkommen“.
Wir „modernen Menschen“ nehmen uns meist große Ziele vor und möchten diese lieber heute als morgen erreichen. Dabei vergessen wir oft, dass das Erreichen von Zielen vor allem Veränderung bedeutet und dass Veränderung ein Prozess ist, der Zeit benötigt. Lass Dir also Zeit, wenn Du schnell ans Ziel kommen möchtest. Vielleicht kommst Du in eines meiner Seminare, in denen es ebenfalls um die Kunst von Ruhe und Gelassenheit geht (siehe hier).
Oder Du machst einmal mit mir eine Fahrt in meinem alten VW-Bus mit. Bei einer solchen Tour sind meine Gäste jedes Mal begeistert, wie schön es ist, so richtig langsam durch die Natur zu fahren. Hier findest Du das Angebot dazu:https://www.berthold-porath.de/Events
Viel Ruhe, Gelassenheit und die Entdeckung der Langsamkeit wünscht Dir herzlichst 
Dein Berthold

von Berthold Porath 19. Dezember 2024
Anstehende Veränderungen bereiten den meisten von uns große Sorgen. Gerade in der jetzigen Zeit um den Jahreswechsel - einer Zeit, in der wir auf der ganzen Welt immer weniger Stabilität verspüren - sehen viele Menschen Probleme auf sich zukommen, anstatt sich auf neue Chancen zu freuen. Wir sind zwar alle in der Regel bereit für Veränderungen, aber wenn schon Veränderungen sein müssen, dann bitte doch lieber morgen und am besten soll mein Nachbar damit beginnen. Wir fühlen uns nun einmal seit vielen Jahren sehr wohl in unserer Komfortzone und wir sind alle ein wenig träge geworden für einen Neu-Anfang. Dabei erinnere ich mich noch gut an die 80-er Jahre, als die Band „Geiersturzflug“ einen Hit landete, der da hieß: „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – wir steigern das Bruttosozialprodukt“. Und die 80-er Jahre waren ja auch nicht immer so großartig, wie viele das im Nachhinein sehen. Das Wettrüsten von Nato und Warschauer Pakt inmitten des Kalten Krieges, bereitete den Menschen auch damals schon viele Sorgen und Ängste. Aber die Einstellung der Menschen war seinerzeit noch eine andere: Leistungsbereitschaft war ein Wert, den unsere Väter noch aus den Aufbaujahren der Bundesrepublik Deutschland kannten. Es geht mir bei meinen Zeilen nicht darum, die alten Zeiten zu verherrlichen, denn gerade, wenn wir uns zu sehr auf alte Handlungsweisen konzentrieren, laufen wir ja Gefahr, nicht auf die Zukunft vorbereitet zu sein . Es nützt auch nichts zu jammern und sich als Opfer der Umstände zu sehen oder womöglich gar unsere Wut an den Anderen (Flüchtlinge, Andersdenkende, usw.) festzumachen. Was hilft, ist diese Wut in Mut zu verwandeln, denn nur mit dem Mut zur Veränderung können wir eine positive Zukunft zu gestalten . Und für eine positive Zukunft braucht es kreative Ideen und diese bekommen wir nicht, wenn wir ständig angespannt sind, sondern nur wenn wir uns entspannen. Daher wünsche ich Dir zum Jahreswechsel ruhige und besinnliche Tage der Entspannung, damit Du kreative Gedanken für Deine positive Zukunft bekommst! Das wünscht Dir Dein Berthold
von Berthold Porath 14. Dezember 2024
Es liegt schon 15 Jahre zurück, als ich zum ersten Mal im Winter zur Sonnwend-Feier in Vorarlberg an einer Schwitzhütte teilnehmen durfte. Dieses Erlebnis hat sich tief in meinem Innersten einen Platz geschaffen. Ein Gedanke, der mir immer wieder zum Jahresende sagt: bald ist es wieder soweit. Immer wieder frage ich mich, woher denn diese Sehnsucht kommt, an diesem Männer-Treffen im Dezember teilzunehmen, denn um diese Jahreszeit ist es jedes Mal sehr kalt und vielleicht kannst Du Dir vorstellen, dass es eine gewisse Überwindung braucht, sich komplett auszuziehen und nackt im Wald zu stehen, um dann in einem iglu-ähnlichen Zelt auf dem Erdboden Platz zu nehmen. Heute las ich in dem Newsletter des Ethno-Biologen Wolf-Dieter Storl von der tieferen Bedeutung der Winter-Sonnenwende . Die Menschen feiern seit Urzeiten ein kosmisches Natur-Geschehen, das seit Eh und Jeh den Geist und die Seele der Menschen bewegen. Wir Menschen werden davon - bewusst oder unbewusst – seelisch ergriffen, denn an diesem 21. Dezember ist die längste Nacht und der kürzeste Tag. Die zunehmende Dunkelheit ist nun vorbei und die Tage werden wieder länger. Storl schreibt „Zur Wintersonnenwende, in der dunkelsten, tiefsten Nacht des Jahres, der Mutternacht, wird das Sonnenkind unter dem Weltenbaum wiedergeboren“ . Vielleicht wird Dir beim Lesen dieser Zeilen bewusst, dass es an Weihnachten also nicht um die Geschenke und das gute Essen geht, sondern vor allem darum, dass wieder mehr Licht in unser Leben kommt. Und am 02. Februar heißt es dann: „Maria Lichtmess – bei Tag ess“, denn es ist an diesem Tag am Abend bereits wieder hell, wenn wir das Abendbrot einnehmen. Nun musst Du nicht unbedingt mit uns in eine Schwitzhütte gehen, aber vielleicht wäre es ein Ansatz, dass Du am 21. Dezember ein Feuer oder eine Kerze entzündest und dankbar dafür bist, dass die Tage länger, das Licht heller und die Zeit womöglich wieder besser wird. Dies wünscht Dir Dein Berthold Die Angebote zur Schwitzhütte findest Du hier: https://www.berthold-porath.de/Seminar-Mentoring
von Berthold Porath 24. November 2024
„Du kannst ewig im Irrgarten der ungelösten Probleme toben und wirst dabei wenig glücklich. Wenn Du Dir aber die andere Perspektive gönnst, merkst Du plötzlich: Nein, ich bin nicht nur ein Opfer, sondern ich bin handlungsfähig! Und so wie Du Handlungsfähigkeit erfährst, erwächst Glück. Und es erwächst nicht nur individuelles Glück, sondern Zukunftsfähigkeit für die demokratische Gesellschaft“. Dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck sowie ein persönliches Erlebnis in dieser Woche, brachte mich zu der Idee, heute ein paar Gedanken über das Lebensglück in meinem Blog zu schreiben. Bei dem persönlichen Erlebnis ging es um einen telefonischen Kontakt mit Freunden aus den alten gemeinsamen Fußballer-Tagen. Es liegt schon beinahe 40 Jahre zurück, als ich im Fußball-Verein meines Heimatortes aktiv war. An diese Zeit habe ich sehr viele schöne Erinnerungen, denn wir haben – egal ob nach einem Sieg oder nach einer Niederlage – immer schöne Feste miteinander gefeiert. Diese Erinnerung ist deshalb so intensiv, weil wir damals gemeinsam gesungen und musiziert haben und uns auch heute immer wieder von dieser einmaligen Zeit erzählen. So traf ich jüngst ein paar ehemalige Fußball-Kameraden und einer meinte „Man sollte sich mal wieder mit den Freunden von damals treffen“. Da ich weiß, dass der Spruch „man sollte einmal“ eigentlich bedeutet, dass man sich sowieso nie trifft, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und einen Termin vereinbart bzw. alle ehemaligen Kameraden angerufen, um ihnen unseren Termin mitzuteilen.
von Berthold Porath 28. September 2024
Vielleicht wunderst Du Dich über diese Überschrift oder womöglich vermutest Du beim Lesen, dass es mir sehr schlecht geht. Doch keine Sorge, mir geht es gut und ich bin frohen Mutes, dass ich noch viele Jahre mit meinen Liebesten verbringen darf. Dennoch haben mich in letzter Zeit einige Dinge zum Nachdenken über die Endlichkeit des Lebens gebracht. Zum einen waren es die Beerdigungen von zwei guten Freunden in meinem Alter, die beide dieses Jahr gestorben sind, und dann war da noch ein Podcast (ich höre auf langen Autofahrten gerne Podcasts), in dem ein neues Buch vorgestellt wurde. Es handelt sich um den Spiegel-Bestseller des Autors Stephan Schäfer, das den interessanten Titel hat: „25 letzte Sommer“ . Die Zeit urteilte darüber: „Ein zauberhaftes Buch“. Da ich Bücher liebe habe ich mir dieses Buch umgehend gekauft und ich war schon auf den ersten Seiten angetan von dem Inhalt. Darin erzählt der Stadtmensch Stephan, dass sein Leben irgendwie aus dem Takt gekommen ist und wie er bei einem Morgenspaziergang auf dem Land den Bauern Karl trifft. Karl lädt ihn zum Frühstück auf seinem Bauernhof ein und so treffen am Küchentisch des alten Bauernhauses zwei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können. Und sie unterhalten sich unter anderem über die großen Fragen des Lebens, die da sind: Warum verbringen wir soviel Zeit mit den Gedanken an unsere Arbeit und unseren Verpflichtungen, anstatt unsere Zeit den Menschen zu widmen, die uns wirklich wichtig sind? Weshalb fehlt uns so oft der Mut, unsere eigenen Träume zu verwirklichen bzw. kennen wir überhaupt unsere Lebens-Träume? Was würde ich machen, wenn alles möglich wäre? Und: Warum beginnt das eigentliche Leben oft erst dann, wenn wir schmerzhaft erfahren, dass das Leben endlich ist und dabei wahrnehmen, dass heute der erste unser noch verbleibenden Tage hier auf Erden ist? oder Was habt Ihr aus Euern Kindheits-Träumen gemacht?
von Berthold Porath 28. Juli 2024
Immer wieder werde ich gefragt, was denn für mich Spiritualität bedeutet, und ich erkläre dies dann gerne mit meiner Natur-Verbundenheit. Als ich kürzlich einen Vortrag über die Spiritualität von Professor Anton Bucher hörte, erhielt ich weitere interessante Einblicke in dieses Phänomen, denn nach seiner Aussage gehört die Spiritualität zu den tiefsten menschlichen Bedürfnissen und wichtig sind dabei die persönlichen Erfahrungen, die man in seinem Leben mit Spiritualität und Glauben gemacht hat. Interessant fand ich zudem die Aussage des Professors, wonach spirituell eingestellte und spirituell handelnde Menschen, die regelmäßig meditieren, nachweislich eine längere Lebenserwartung haben, glücklicher sind und mit ihrem Leben besser zurechtkommen . Und meditieren hat aus meiner Sicht nicht immer damit zu tun, stundenlang im Lotussitz zu verharren und auf seinen Atem zu achten. Man kann genauso gut bei einem schönen Spaziergang in der Natur in eine meditative Phase kommen und spirituelle Augenblicke erleben.
von Berthold Porath 9. Juli 2024
Ein Zusammenhang, über den ich kürzlich bei einem Führungskräfte-Seminar aufklären durfte, denn ich habe meinen Zuhörern erklärt, dass eine gute Führungskraft immer auch ein guter Rudelführer ist und wir von den Tieren sehr viel lernen können. Wie sich Tiere im Rudel verhalten, hat auch mit unserem Sozial-Verhalten viel zu tun. Und auch wenn wir Menschen uns gerne über die Tiere stellen, so schadet es nichts, sich ein wenig mit der Welt der Tiere auseinander zu setzen. Mitarbeiter brauchen Vertrauen, Orientierung, Aufmerksamkeit, Ansporn sowie sinnvolle und herausfordernde Aufgaben. Zudem benötigt ein Team Zusammenhalt und Freude an der Arbeit und natürlich einen Chef, der all diese Dinge ständig im Blick hat und damit seiner Führungsrolle gerecht wird. Einem Leitwolf sind solche Dinge bewusst und er führt sein Rudel mit seiner Führungs-Kompetenz durch große Herausforderungen.
von Berthold Porath 1. Juli 2024
Es war für mich eine große Freude, die Einsatzbereitschaft und den Siegeswillen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft anzuschauen. Und auch wenn sie im Viertelfinale verloren haben, so steht Ihnen sicherlich eine erfolgreiche Zukunft bevor. Positive Gedanken zu Zukunft hatte ich auch vergangene Woche, als ich mit meiner Trainer-Kollegin Monika Eßer-Stahl in Bayern für ein großes Unternehmen ein Seminar für junge Führungskräfte leiten durfte. Was mir bei solchen Seminaren immer wieder viel Freude bereitet, ist die Zusammenarbeit mit jungen Menschen, die bereits eine verantwortungsvolle Position als Führungskraft übernommen haben oder gerade auf dem Sprung dazu sind. Dass diesen jungen Menschen in unserer heutigen Zeit manchmal das Lachen vergeht, ist mehr als verständlich, denn nicht nur der psychische Druck nimmt in vielen Unternehmen zu, sondern auch die privaten Belastungen sind gewaltig. Daher habe ich einen gewaltigen Respekt vor jungen Menschen, die zurzeit neben ihrer Rolle als Führungskraft auch noch für ihre junge Familie sorgen und womöglich gerade ein Haus bauen oder gebaut haben. Meine Aufgabe als Trainer sehe ich bei der Begegnung mit jungen Menschen darin, ihnen Mut zu machen und ihre positive Einstellung zum Leben zu stärken , denn dies ist in diesen stürmischen Zeiten so wichtig. Wer allerdings täglich Nachrichten anschaut oder die Zeitung aufmacht, der bekommt jeden Tag schlimme Botschaften serviert. Menschen betrügen sich ständig, führen Kriege und bringen sich sogar wegen unterschiedlicher Meinungen um. Was sind wir doch für fürchterliche Wesen? Menschen, die sich gegenseitig terrorisieren...
von Berthold Porath 17. Juni 2024
Bei meinen Seminaren und Workshops erzähle ich immer wieder von der Männer-Arbeit, die ich seit vielen Jahren mit einer Männer-Gruppe in Vorarlberg praktiziere. Bei dieser Arbeit geht es darum, gemeinsam mit der Gruppe in die Natur einzutauchen, Demut zu lernen und dabei eine eigene, über sich hinauswachsende Vision zu begründen. Manches Mal besteht so eine Männer-Runde aus einem Kreis voller „Alpha-Tierchen“, von denen jeder der Wortführer sein möchte... Damit in der Männer-Runde ein gutes Miteinander gelingt, wird bereits zu Beginn ein Rede-Stab eingeführt. Dies ist ein frisch gesägter Holz-Stab, in den sich jeder Mann zum Auftakt des Wochenendes mit einem Stoffband einbindet. Im Redestab-Kreis sitzen alle im Kreis auf einer Ebene. In diesem Kreis gibt es keine Hierarchien. Der Schwerpunkt bei diesem Miteinander liegt auf dem achtsamen, mitfühlenden „Zuhören mit dem Herzen“ und ohne Bewertung.
von Berthold Porath 8. Juni 2024
Als ich kürzlich davon las, dass die Bedeutung der Arbeit bei uns in Deutschland angeblich überbewertet wird, war ich doch etwas irritiert, denn es scheint mir so, als ob die Arbeit immer öfters als etwas Schlechtes dargestellt wird. Immer mehr Menschen wollen weniger arbeiten und am besten dafür noch mehr Geld bekommen. Für mich ist meine Arbeit nach wie vor ein wichtiger Teil meines Lebens. Unsere berufliche Betätigung sollte aus meiner Sicht nicht immer nur das Ziel haben, Geld damit zu verdienen, sondern Arbeit muss auch Freude bereiten. Letztendlich verbringe ich doch die meiste Zeit meines Lebens bei oder mit der Arbeit und so macht es doch keinen Sinn, diese wert-volle Zeit als ein Übel zu verurteilen. Aber in unserer Gesellschaft scheint die Arbeit etwas Schlechtes zu sein und immer mehr Menschen betrachten sie als ein unangenehmes Übel. Mit dieser Einstellung brauche ich mich nicht wundern, wenn ich unter meiner Arbeit leide, denn in dem Fall tritt sofort das universale Gesetz der Resonanz in Kraft. Dieses besagt: „Wie Dein Innen, so Dein Außen“. Wenn meine Gedanken sich also ständig um die schlechten Seiten meiner Arbeit drehen, so brauche ich mich nicht zu wundern, dass ich noch mehr Schlechtes anziehe. Es ist wie mit einer Gitarre, die im Raum steht und von der ich eine Saite zupfe. Sobald eine zweite Gitarre in diesem Raum steht, wird dieselbe Saite der anderen Gitarre anfangen zu schwingen und einen Ton erzeugen, ohne dass ich die der zweiten Gitarre Saite zupfe. Und genauso ist es im Leben: wenn Du begeistert bist, dann wirst Du begeisterte Menschen anziehen und wenn Du Dein Leben als ständigen Kampf ansiehst, dann wirst Du genau diesen Kampf anziehen . Es macht daher keinen Sinn, die Arbeit zu verdammen und so schnell als möglich hinter sich zu bringen, um sich danach den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Wir sollten unsere Gedanken wieder auf die schönen Seiten unserer Arbeit lenken, denn es gab ja schließlich auch einmal einen Grund, weshalb wir genau diesen Beruf gewählt haben, den wir jetzt ausüben. Ich wünsche Dir viele schöne Momente bei und mit Deiner Arbeit. Herzlichst Dein Berthold
von Berthold Porath 26. Mai 2024
Kürzlich las ich einen interessanten Gedanken, der da lautet: „Hinter den ganzen Verwirrungen der Menschheitsgeschichte steckt ein verborgener Kampf zwischen dem Kopf und dem Herzen. Während der Weg des Kopfes über das Außen läuft, führt der Weg des Herzens in unser Innerstes hinein“ . Dieser Gedanke gefiel mir deshalb so gut, weil ich immer öfters der Meinung bin, dass ich fast nur noch von „verkopften Menschen“ umgeben bin, sprich von Menschen, die nur den Verstand respektieren und die ein Gefühl als etwas Negatives abtun und die am Liebsten mit dem Kopf durch die Wand gehen würden… Vor langer Zeit war dies noch ziemlich anders. Wir konnten uns auf eine Weise miteinander verständigen, die heute kaum noch einer versteht. Wir kommunizierten und spürten auf eine Art, die überhaupt nichts mit dem Gehirn zu tun hatte, sondern aus einem heiligen Raum im menschlichen Herzen kam. Viele Kopfmenschen vergessen, dass das Herz bereits schlug, bevor wir mit dem Denken anfingen.
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