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Freunde fürs Leben und darüber hinaus

FREUNDE FÜRS LEBEN UND DARÜBER HINAUS

Es war im Sommer 1977 als mein Vater mich mit einem jungen Pferd aus unserer Zucht in den Sommerferien zu einem bekannten Reitlehrer zur Ausbildung schickte. Kaum in dem Reitstall angekommen, fuhr ein Junge mit seinem schwarzen Moped in den Hof und meinte, sein Vater hätte ihn ebenfalls zur Ausbildung in diesen Reitstall gebracht. Mit dieser Begegnung begann eine besondere Freundschaft, welche George Washington mit einem Zitat auf den Punkt gebracht hat: „Wahre Freundschaft ist eine sehr langsam wachsende Pflanze“. So war es auch bei Jürgen und mir. Wir verbrachten den Sommer mit unseren Pferden bei Reitunterricht und Stallarbeit und danach trennten sich unsere Wege wieder. Jürgen war ein sehr talentierter Dressurreiter und wurde von seinem Vater weiter gefördert, während ich mehr dem Springsport und der Pferdezucht zugetan war. Später las ich in einem Reiter-Magazin, dass Jürgen einen besonderen Preis gewonnen hätte und sogar Unterreicht beim Bundestrainer bekam. 
Wir verloren uns aus den Augen, doch fünf Jahre später dann unsere zweite Begegnung. Ich trat meine Grundausbildung bei der Bundeswehr an und sehe mich noch heute am Eingang der Kaserne stehen, als mein Reiterfreund mir mit seiner olivgrünen Montur entgegenlief. Der Zufall wollte es, dass wir uns wieder trafen und zudem noch in derselben Kompanie unseren Wehrdienst leisteten. Unsere Freundschaft verfestigte sich hier so intensiv, da wir hier sehr intensive Erlebnisse und außerdem nur Blödsinn im Kopf hatten. Doch trotz Dienst an der Waffe und so mancher Entbehrungen beim Manöver hatten wir nie unseren Spaß verloren. 

Doch auch diese gemeinsame Zeit hatte ihr Ende, wir gingen ein weiteres Mal getrennte Wege und es begann für uns beide der Ernst des Lebens. So traf ich kurz nach dem Wehrdienst meine spätere Ehefrau Conny und zog mit ihr zusammen in den Großraum Stuttgart, um mein Studium zu beginnen. Conny war Berufsreiterin und arbeitete dort in einem bekannten Reitstall und wir fühlten uns in der Welt der Pferde sehr wohl. Eines Tages fragte uns der Gestütsleiter, ob wir nicht in einen bekannten Reitstall ganz in der Nähe mitkommen. Gesagt, getan, doch was mich dort erwartete war für mich nahezu unfassbar. Es war die nächste zufällige Begegnung mit Jürgen. Mein Freund hatte in diesem Stall sein Pferd eingestellt, da er ganz in der Nähe von Ludwigsburg seine Lehre absolvierte und so führte uns das Leben einmal mehr zusammen. Unser Wiedersehen war ein großes Hallo und wir vereinbarten, dass wir uns nach meinem Studium und seiner Ausbildung ab sofort regelmäßig in unserer oberschwäbischen Heimat treffen. Dem war auch so und wir verabredeten uns danach in kurzen Abständen und starteten mit unseren Pferden oft zusammen auf den Reitturnieren in unserer Heimat.


Unvergesslich blieb ein Skiausflug nach Südtirol im Februar 1992. Gemeinsam mit unseren Frauen – Jürgen war in der Zwischenzeit ebenso verheiratet wie ich – genossen wir den Winter und am Abend meinte Jürgen: „Berthold, Du hast es doch geschafft! Du hast eine klasse Frau, zusammen habt ihr jetzt einen Sohn, baut gerade ein Haus mit Pferdestall im Grünen und im Job bist Du ebenfalls sehr erfolgreich“. Ich meinte nur: Morgen kann alles vorbei sein. Und so war es... Conny verunglückte eine Woche später mit einem jungen Hengst bei einem Geländeritt tödlich und auf einmal war ich Witwer und alleinerziehender Vater.


Und hier zeigte sich, wie wertvoll wahre Freundschaft ist, denn Jürgen war in dieser schweren Zeit für mich da, redete mit mir, wenn die Trauer wieder einmal zu groß erschien und erinnerte mich immer an die schönen gemeinsamen Stunden. Unsere Freundschaft wurde über all die Jahre so tief, dass wir keine Geheimnisse mehr voreinander hatten und uns gegenseitig Mut zusprachen, wenn der eine oder andere von uns Zweien eine schwierige Lebenssituationen zu überwinden hatte und davon gab es einige. In den letzten Jahren hatten wir ein kleines Ritual gefunden, das unsere Freundschaft untermauerte. Jeden Montagmorgen, wenn wir zur Arbeit fuhren, riefen wir uns an und erzählten uns die neuesten Erlebnisse und mussten dabei nach wie vor herzhaft über alte Geschichten beim Bund und mit den Pferden lachen. Es war Balsam für meine Seele, einen solchen Freund in guten und in schlechten Zeiten zu haben.


Wir hatten noch viel vor, doch vor zwei Jahren rief mich Jürgen aus dem Auto an und erzählte mir von viel Stress im Geschäft und Problemen in der Ehe. Ich sagte ihm, er solle gelassen bleiben und immer daran denken, dass auf Regen noch jedes Mal die Sonne aufging. Dies war unser letztes Telefonat, denn Jürgen erlitt zwei Stunden später einen Schlaganfall und starb kurz darauf. Heute wäre er 60 Jahre alt geworden und er fehlt nicht nur seiner Familie und vor allem seinen Söhnen; er fehlt auch mir seit seinem Abschied sehr. Doch gute Freunde kann bekanntlich niemand trennen und so hatte ich heute mit seiner Familie Kontakt und wir haben vereinbart, gemeinsam auf Jürgen anzustoßen. In Corona-Zeiten zwar jeder für sich, doch bald werden wir dies wieder gemeinsam tun. Denn wahre Freundschaft hält ein Leben lang und aus meiner Sicht auch darüber hinaus. So lange Menschen in Freude an ihre Verstorbenen denken, sie in gemeinsam erlebten Geschichten wiederaufleben lassen, so lange werden diese Menschen immer in unseren Herzen lebendig bleiben.


Darum bewahre auch Du Deine Familienmitglieder und Freunde, welche nicht mehr unter uns sind, in Deinem Herzen und teile Erinnerungen an sie mit anderen Menschen.

Herzlichst Dein Berthold


von Berthold Porath 19. Dezember 2024
Anstehende Veränderungen bereiten den meisten von uns große Sorgen. Gerade in der jetzigen Zeit um den Jahreswechsel - einer Zeit, in der wir auf der ganzen Welt immer weniger Stabilität verspüren - sehen viele Menschen Probleme auf sich zukommen, anstatt sich auf neue Chancen zu freuen. Wir sind zwar alle in der Regel bereit für Veränderungen, aber wenn schon Veränderungen sein müssen, dann bitte doch lieber morgen und am besten soll mein Nachbar damit beginnen. Wir fühlen uns nun einmal seit vielen Jahren sehr wohl in unserer Komfortzone und wir sind alle ein wenig träge geworden für einen Neu-Anfang. Dabei erinnere ich mich noch gut an die 80-er Jahre, als die Band „Geiersturzflug“ einen Hit landete, der da hieß: „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – wir steigern das Bruttosozialprodukt“. Und die 80-er Jahre waren ja auch nicht immer so großartig, wie viele das im Nachhinein sehen. Das Wettrüsten von Nato und Warschauer Pakt inmitten des Kalten Krieges, bereitete den Menschen auch damals schon viele Sorgen und Ängste. Aber die Einstellung der Menschen war seinerzeit noch eine andere: Leistungsbereitschaft war ein Wert, den unsere Väter noch aus den Aufbaujahren der Bundesrepublik Deutschland kannten. Es geht mir bei meinen Zeilen nicht darum, die alten Zeiten zu verherrlichen, denn gerade, wenn wir uns zu sehr auf alte Handlungsweisen konzentrieren, laufen wir ja Gefahr, nicht auf die Zukunft vorbereitet zu sein . Es nützt auch nichts zu jammern und sich als Opfer der Umstände zu sehen oder womöglich gar unsere Wut an den Anderen (Flüchtlinge, Andersdenkende, usw.) festzumachen. Was hilft, ist diese Wut in Mut zu verwandeln, denn nur mit dem Mut zur Veränderung können wir eine positive Zukunft zu gestalten . Und für eine positive Zukunft braucht es kreative Ideen und diese bekommen wir nicht, wenn wir ständig angespannt sind, sondern nur wenn wir uns entspannen. Daher wünsche ich Dir zum Jahreswechsel ruhige und besinnliche Tage der Entspannung, damit Du kreative Gedanken für Deine positive Zukunft bekommst! Das wünscht Dir Dein Berthold
von Berthold Porath 14. Dezember 2024
Es liegt schon 15 Jahre zurück, als ich zum ersten Mal im Winter zur Sonnwend-Feier in Vorarlberg an einer Schwitzhütte teilnehmen durfte. Dieses Erlebnis hat sich tief in meinem Innersten einen Platz geschaffen. Ein Gedanke, der mir immer wieder zum Jahresende sagt: bald ist es wieder soweit. Immer wieder frage ich mich, woher denn diese Sehnsucht kommt, an diesem Männer-Treffen im Dezember teilzunehmen, denn um diese Jahreszeit ist es jedes Mal sehr kalt und vielleicht kannst Du Dir vorstellen, dass es eine gewisse Überwindung braucht, sich komplett auszuziehen und nackt im Wald zu stehen, um dann in einem iglu-ähnlichen Zelt auf dem Erdboden Platz zu nehmen. Heute las ich in dem Newsletter des Ethno-Biologen Wolf-Dieter Storl von der tieferen Bedeutung der Winter-Sonnenwende . Die Menschen feiern seit Urzeiten ein kosmisches Natur-Geschehen, das seit Eh und Jeh den Geist und die Seele der Menschen bewegen. Wir Menschen werden davon - bewusst oder unbewusst – seelisch ergriffen, denn an diesem 21. Dezember ist die längste Nacht und der kürzeste Tag. Die zunehmende Dunkelheit ist nun vorbei und die Tage werden wieder länger. Storl schreibt „Zur Wintersonnenwende, in der dunkelsten, tiefsten Nacht des Jahres, der Mutternacht, wird das Sonnenkind unter dem Weltenbaum wiedergeboren“ . Vielleicht wird Dir beim Lesen dieser Zeilen bewusst, dass es an Weihnachten also nicht um die Geschenke und das gute Essen geht, sondern vor allem darum, dass wieder mehr Licht in unser Leben kommt. Und am 02. Februar heißt es dann: „Maria Lichtmess – bei Tag ess“, denn es ist an diesem Tag am Abend bereits wieder hell, wenn wir das Abendbrot einnehmen. Nun musst Du nicht unbedingt mit uns in eine Schwitzhütte gehen, aber vielleicht wäre es ein Ansatz, dass Du am 21. Dezember ein Feuer oder eine Kerze entzündest und dankbar dafür bist, dass die Tage länger, das Licht heller und die Zeit womöglich wieder besser wird. Dies wünscht Dir Dein Berthold Die Angebote zur Schwitzhütte findest Du hier: https://www.berthold-porath.de/Seminar-Mentoring
von Berthold Porath 24. November 2024
„Du kannst ewig im Irrgarten der ungelösten Probleme toben und wirst dabei wenig glücklich. Wenn Du Dir aber die andere Perspektive gönnst, merkst Du plötzlich: Nein, ich bin nicht nur ein Opfer, sondern ich bin handlungsfähig! Und so wie Du Handlungsfähigkeit erfährst, erwächst Glück. Und es erwächst nicht nur individuelles Glück, sondern Zukunftsfähigkeit für die demokratische Gesellschaft“. Dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck sowie ein persönliches Erlebnis in dieser Woche, brachte mich zu der Idee, heute ein paar Gedanken über das Lebensglück in meinem Blog zu schreiben. Bei dem persönlichen Erlebnis ging es um einen telefonischen Kontakt mit Freunden aus den alten gemeinsamen Fußballer-Tagen. Es liegt schon beinahe 40 Jahre zurück, als ich im Fußball-Verein meines Heimatortes aktiv war. An diese Zeit habe ich sehr viele schöne Erinnerungen, denn wir haben – egal ob nach einem Sieg oder nach einer Niederlage – immer schöne Feste miteinander gefeiert. Diese Erinnerung ist deshalb so intensiv, weil wir damals gemeinsam gesungen und musiziert haben und uns auch heute immer wieder von dieser einmaligen Zeit erzählen. So traf ich jüngst ein paar ehemalige Fußball-Kameraden und einer meinte „Man sollte sich mal wieder mit den Freunden von damals treffen“. Da ich weiß, dass der Spruch „man sollte einmal“ eigentlich bedeutet, dass man sich sowieso nie trifft, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und einen Termin vereinbart bzw. alle ehemaligen Kameraden angerufen, um ihnen unseren Termin mitzuteilen.
von Berthold Porath 28. September 2024
Vielleicht wunderst Du Dich über diese Überschrift oder womöglich vermutest Du beim Lesen, dass es mir sehr schlecht geht. Doch keine Sorge, mir geht es gut und ich bin frohen Mutes, dass ich noch viele Jahre mit meinen Liebesten verbringen darf. Dennoch haben mich in letzter Zeit einige Dinge zum Nachdenken über die Endlichkeit des Lebens gebracht. Zum einen waren es die Beerdigungen von zwei guten Freunden in meinem Alter, die beide dieses Jahr gestorben sind, und dann war da noch ein Podcast (ich höre auf langen Autofahrten gerne Podcasts), in dem ein neues Buch vorgestellt wurde. Es handelt sich um den Spiegel-Bestseller des Autors Stephan Schäfer, das den interessanten Titel hat: „25 letzte Sommer“ . Die Zeit urteilte darüber: „Ein zauberhaftes Buch“. Da ich Bücher liebe habe ich mir dieses Buch umgehend gekauft und ich war schon auf den ersten Seiten angetan von dem Inhalt. Darin erzählt der Stadtmensch Stephan, dass sein Leben irgendwie aus dem Takt gekommen ist und wie er bei einem Morgenspaziergang auf dem Land den Bauern Karl trifft. Karl lädt ihn zum Frühstück auf seinem Bauernhof ein und so treffen am Küchentisch des alten Bauernhauses zwei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können. Und sie unterhalten sich unter anderem über die großen Fragen des Lebens, die da sind: Warum verbringen wir soviel Zeit mit den Gedanken an unsere Arbeit und unseren Verpflichtungen, anstatt unsere Zeit den Menschen zu widmen, die uns wirklich wichtig sind? Weshalb fehlt uns so oft der Mut, unsere eigenen Träume zu verwirklichen bzw. kennen wir überhaupt unsere Lebens-Träume? Was würde ich machen, wenn alles möglich wäre? Und: Warum beginnt das eigentliche Leben oft erst dann, wenn wir schmerzhaft erfahren, dass das Leben endlich ist und dabei wahrnehmen, dass heute der erste unser noch verbleibenden Tage hier auf Erden ist? oder Was habt Ihr aus Euern Kindheits-Träumen gemacht?
von Berthold Porath 28. Juli 2024
Immer wieder werde ich gefragt, was denn für mich Spiritualität bedeutet, und ich erkläre dies dann gerne mit meiner Natur-Verbundenheit. Als ich kürzlich einen Vortrag über die Spiritualität von Professor Anton Bucher hörte, erhielt ich weitere interessante Einblicke in dieses Phänomen, denn nach seiner Aussage gehört die Spiritualität zu den tiefsten menschlichen Bedürfnissen und wichtig sind dabei die persönlichen Erfahrungen, die man in seinem Leben mit Spiritualität und Glauben gemacht hat. Interessant fand ich zudem die Aussage des Professors, wonach spirituell eingestellte und spirituell handelnde Menschen, die regelmäßig meditieren, nachweislich eine längere Lebenserwartung haben, glücklicher sind und mit ihrem Leben besser zurechtkommen . Und meditieren hat aus meiner Sicht nicht immer damit zu tun, stundenlang im Lotussitz zu verharren und auf seinen Atem zu achten. Man kann genauso gut bei einem schönen Spaziergang in der Natur in eine meditative Phase kommen und spirituelle Augenblicke erleben.
von Berthold Porath 9. Juli 2024
Ein Zusammenhang, über den ich kürzlich bei einem Führungskräfte-Seminar aufklären durfte, denn ich habe meinen Zuhörern erklärt, dass eine gute Führungskraft immer auch ein guter Rudelführer ist und wir von den Tieren sehr viel lernen können. Wie sich Tiere im Rudel verhalten, hat auch mit unserem Sozial-Verhalten viel zu tun. Und auch wenn wir Menschen uns gerne über die Tiere stellen, so schadet es nichts, sich ein wenig mit der Welt der Tiere auseinander zu setzen. Mitarbeiter brauchen Vertrauen, Orientierung, Aufmerksamkeit, Ansporn sowie sinnvolle und herausfordernde Aufgaben. Zudem benötigt ein Team Zusammenhalt und Freude an der Arbeit und natürlich einen Chef, der all diese Dinge ständig im Blick hat und damit seiner Führungsrolle gerecht wird. Einem Leitwolf sind solche Dinge bewusst und er führt sein Rudel mit seiner Führungs-Kompetenz durch große Herausforderungen.
von Berthold Porath 1. Juli 2024
Es war für mich eine große Freude, die Einsatzbereitschaft und den Siegeswillen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft anzuschauen. Und auch wenn sie im Viertelfinale verloren haben, so steht Ihnen sicherlich eine erfolgreiche Zukunft bevor. Positive Gedanken zu Zukunft hatte ich auch vergangene Woche, als ich mit meiner Trainer-Kollegin Monika Eßer-Stahl in Bayern für ein großes Unternehmen ein Seminar für junge Führungskräfte leiten durfte. Was mir bei solchen Seminaren immer wieder viel Freude bereitet, ist die Zusammenarbeit mit jungen Menschen, die bereits eine verantwortungsvolle Position als Führungskraft übernommen haben oder gerade auf dem Sprung dazu sind. Dass diesen jungen Menschen in unserer heutigen Zeit manchmal das Lachen vergeht, ist mehr als verständlich, denn nicht nur der psychische Druck nimmt in vielen Unternehmen zu, sondern auch die privaten Belastungen sind gewaltig. Daher habe ich einen gewaltigen Respekt vor jungen Menschen, die zurzeit neben ihrer Rolle als Führungskraft auch noch für ihre junge Familie sorgen und womöglich gerade ein Haus bauen oder gebaut haben. Meine Aufgabe als Trainer sehe ich bei der Begegnung mit jungen Menschen darin, ihnen Mut zu machen und ihre positive Einstellung zum Leben zu stärken , denn dies ist in diesen stürmischen Zeiten so wichtig. Wer allerdings täglich Nachrichten anschaut oder die Zeitung aufmacht, der bekommt jeden Tag schlimme Botschaften serviert. Menschen betrügen sich ständig, führen Kriege und bringen sich sogar wegen unterschiedlicher Meinungen um. Was sind wir doch für fürchterliche Wesen? Menschen, die sich gegenseitig terrorisieren...
von Berthold Porath 17. Juni 2024
Bei meinen Seminaren und Workshops erzähle ich immer wieder von der Männer-Arbeit, die ich seit vielen Jahren mit einer Männer-Gruppe in Vorarlberg praktiziere. Bei dieser Arbeit geht es darum, gemeinsam mit der Gruppe in die Natur einzutauchen, Demut zu lernen und dabei eine eigene, über sich hinauswachsende Vision zu begründen. Manches Mal besteht so eine Männer-Runde aus einem Kreis voller „Alpha-Tierchen“, von denen jeder der Wortführer sein möchte... Damit in der Männer-Runde ein gutes Miteinander gelingt, wird bereits zu Beginn ein Rede-Stab eingeführt. Dies ist ein frisch gesägter Holz-Stab, in den sich jeder Mann zum Auftakt des Wochenendes mit einem Stoffband einbindet. Im Redestab-Kreis sitzen alle im Kreis auf einer Ebene. In diesem Kreis gibt es keine Hierarchien. Der Schwerpunkt bei diesem Miteinander liegt auf dem achtsamen, mitfühlenden „Zuhören mit dem Herzen“ und ohne Bewertung.
von Berthold Porath 8. Juni 2024
Als ich kürzlich davon las, dass die Bedeutung der Arbeit bei uns in Deutschland angeblich überbewertet wird, war ich doch etwas irritiert, denn es scheint mir so, als ob die Arbeit immer öfters als etwas Schlechtes dargestellt wird. Immer mehr Menschen wollen weniger arbeiten und am besten dafür noch mehr Geld bekommen. Für mich ist meine Arbeit nach wie vor ein wichtiger Teil meines Lebens. Unsere berufliche Betätigung sollte aus meiner Sicht nicht immer nur das Ziel haben, Geld damit zu verdienen, sondern Arbeit muss auch Freude bereiten. Letztendlich verbringe ich doch die meiste Zeit meines Lebens bei oder mit der Arbeit und so macht es doch keinen Sinn, diese wert-volle Zeit als ein Übel zu verurteilen. Aber in unserer Gesellschaft scheint die Arbeit etwas Schlechtes zu sein und immer mehr Menschen betrachten sie als ein unangenehmes Übel. Mit dieser Einstellung brauche ich mich nicht wundern, wenn ich unter meiner Arbeit leide, denn in dem Fall tritt sofort das universale Gesetz der Resonanz in Kraft. Dieses besagt: „Wie Dein Innen, so Dein Außen“. Wenn meine Gedanken sich also ständig um die schlechten Seiten meiner Arbeit drehen, so brauche ich mich nicht zu wundern, dass ich noch mehr Schlechtes anziehe. Es ist wie mit einer Gitarre, die im Raum steht und von der ich eine Saite zupfe. Sobald eine zweite Gitarre in diesem Raum steht, wird dieselbe Saite der anderen Gitarre anfangen zu schwingen und einen Ton erzeugen, ohne dass ich die der zweiten Gitarre Saite zupfe. Und genauso ist es im Leben: wenn Du begeistert bist, dann wirst Du begeisterte Menschen anziehen und wenn Du Dein Leben als ständigen Kampf ansiehst, dann wirst Du genau diesen Kampf anziehen . Es macht daher keinen Sinn, die Arbeit zu verdammen und so schnell als möglich hinter sich zu bringen, um sich danach den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Wir sollten unsere Gedanken wieder auf die schönen Seiten unserer Arbeit lenken, denn es gab ja schließlich auch einmal einen Grund, weshalb wir genau diesen Beruf gewählt haben, den wir jetzt ausüben. Ich wünsche Dir viele schöne Momente bei und mit Deiner Arbeit. Herzlichst Dein Berthold
von Berthold Porath 26. Mai 2024
Kürzlich las ich einen interessanten Gedanken, der da lautet: „Hinter den ganzen Verwirrungen der Menschheitsgeschichte steckt ein verborgener Kampf zwischen dem Kopf und dem Herzen. Während der Weg des Kopfes über das Außen läuft, führt der Weg des Herzens in unser Innerstes hinein“ . Dieser Gedanke gefiel mir deshalb so gut, weil ich immer öfters der Meinung bin, dass ich fast nur noch von „verkopften Menschen“ umgeben bin, sprich von Menschen, die nur den Verstand respektieren und die ein Gefühl als etwas Negatives abtun und die am Liebsten mit dem Kopf durch die Wand gehen würden… Vor langer Zeit war dies noch ziemlich anders. Wir konnten uns auf eine Weise miteinander verständigen, die heute kaum noch einer versteht. Wir kommunizierten und spürten auf eine Art, die überhaupt nichts mit dem Gehirn zu tun hatte, sondern aus einem heiligen Raum im menschlichen Herzen kam. Viele Kopfmenschen vergessen, dass das Herz bereits schlug, bevor wir mit dem Denken anfingen.
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